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deren Menschen als Individuen. Die nicht- menschlichen Rassen dürften einen Kontakt mit
dem Empire aus dem gleichen Grund ablehnen wie Kontakte mit den Menschen auf
Darkover. Deren Ziele und Wünsche sind von den unseren so verschieden, daß Kontakte
wenig Sinn haben. Sie wollen keine, und sie haben keine.
Soll das heißen, daß auch die Darkovaner keinen Kontakt mit Nichtmenschen haben?
Es gibt ein wenig Handel mit den Waldmännern, die man Halbmenschen nennen könnte. Sie
leben auf den Bäumen in den Wäldern, nehmen unseren Bergbewohnern Drogen, kleine
Werkzeuge, Metall und ähnliche Dinge ab. Sie sind harmlos, wenn sie nicht erschreckt
werden. Die Katzenmänner sind eine den Cralmacs ähnliche Rasse. Die pelzigen Diener auf
Armida sind Cralmacs. Besonders intelligent sind sie nicht, gleichen eher Katzen als Affen,
haben aber eine gewisse Kultur, und einige von ihnen sind sogar Telepathen. Ihr Niveau liegt
etwa bei dem von Schimpansen, die eine gewisse Stammeskultur entwickelt haben. Ein Genie
unter den Cralmacs kann vielleicht ein paar Worte der Menschensprache lernen, aber ich habe
noch von keinem gehört, der lesen oder schreiben kann. Das Empire spricht ihnen wohl ein zu
hohes Niveau zu.
Das tut man nur deshalb, weil man sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, man hätte eine
bildungsfähige Rasse als Tiere behandelt.
Ich weiß. Ich persönlich halte die Katzenmenschen für intelligenter als die Cralmacs. Sie
haben Werkzeuge aus Metall. Zum Glück hatte ich noch nie mit ihnen zu tun. Sie hassen die
Menschen und greifen sie an, sobald sie eine Gelegenheit dazu haben. Wie ich hörte, haben
sie eine ungemein ausgeklügelte Feudalkultur mit einer unglaublich komplizierten Etikette,
die nur darauf abzielt, daß keiner sein Gesicht verliert. Die Trockenstädter sind der Meinung,
mindestens ein Teil ihrer Kultur ließe sich auf Katzenmenschen zurückführen. Mehr kann ich
dir darüber nicht sagen.
Wie viele nichtmenschliche, intelligente Rassen gibt es hier?
Das scheint kein Terraner zu wissen. Vielleicht wissen es ein paar von den Comyn, aber sie
sagen es nicht. Die Chieri sind auch so eine Rasse, die den Menschen ungemein ähnlich ist,
aber sie stehen ungefähr so weit über den Menschen wie die Cralmacs darunter. Kein
Terraner weiß etwas darüber, und ich hatte, weiß Gott, Gelegenheit genug, etwas zu
erfahren.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis der letzte Satz in Barrons Bewußtsein einsickerte. Du bist
also Terraner?
Ja. Ich heiße Larry Montray. Hier nennt man mich Lerrys, denn so ist mein Name für die
Darkovaner leichter auszusprechen.
Barron war plötzlich ziemlich ärgerlich. Und du führst mich die ganze Zeit an der Nase
herum? Ich muß mit dir Darkovan sprechen.. t.
Ich habe dir doch meine Dolmetscherdienste angeboten. Valdir hatte mir das Versprechen
abgenommen, keinem Menschen zu verraten, daß ich Terraner bin.
Und du bist sein Pflegesohn? Wieso das?
Oh, das ist eine lange Geschichte, die ich dir bei Gelegenheit einmal erzählen werde.
Kennard, sein Sohn, lebt bei meiner Familie auf der Erde und geht dort zur Schule, ich bin
hier bei der seinen und seinem Volk. Er stand auf. Gwynn winkt uns. Wir sollten Feuerturm
morgen noch vor Einbruch der Nacht erreichen. Die Wächter dort sollen abgelöst werden. Wir
haben noch einen weiten Weg vor uns.
Barron hatte viel über das nachzudenken, was er von Lerrys gehört hatte, denn ganz im
Hintergrund seines Geistes bohrte etwas unablässig in diesen Fragen. Ein Terraner kann sich
als Darkovaner ausgeben, ein Darkovaner als Terraner. Ein Terraner, der als Darkovaner geht,
wäre in menschlicher Gesellschaft sicher, und die Nichtmenschen würden erst gar nicht
aufmerksam werden. Doch dann schüttelte Barron den Kopf. Jetzt reicht es aber, sagte er zu
sich selbst. Die Berge von Darkover interessierten ihn nur soweit, wie er hier eine Aufgabe zu
erfüllen hatte. Er wollte nichts, als sich rehabilitieren, um dann wieder einmal zu seiner alten
Arbeit an einem Raumhafen zurückkehren zu können.
Mich, geht es nichts an, wenn Lerrys oder Larry unter Darkovaner lebt, sich ihrer Telepathie
bedient und von Nichtmenschen mehr versteht als jeder Terraner. Jeder kann seine eigenen
Marotten pflegen.
Doch er wußte, es war nicht nur irgendeine Marotte.
Darüber grübelte er unablässig nach, übersah die Schönheit der Blumen, die am Weg
wuchsen, überhörte Larrvs freundliche Versuche, ihn in eine Unterhaltung zu ziehen. Gegen
Abend begann Colryn in einem wohltuenden Baß Darkovaner-Lieder zu singen, aber Barron
wollte nicht zuhören. Und sein Pferd fand den Weg allein besser.
Er schloß die Augen. Der Hufschlag und das leichte Schaukeln im Sattel wirkten erst
hypnotisch, dann seltsam vertraut. Er roch die Blumen, die Föhren, den Staub des Sträßchens,
den scharfen Moschusgeruch eines Tieres im Busch. Colryns Stimme wurde leiser und
stimmte eine andere Melodie an. Ohne zu ahnen, woher er das wußte, erkannte Barron die
Ballade der schönen Cassilda.
Wie seltsam sie klingt, wenn sie nicht von der Wasserharfe begleitet wird, dachte er. Allira
sang und spielte sie gut, wenn es auch ein Lied für eine Männerstimme ist.
Die Worte der Ballade gingen unter im Schrei eines Falken, im Todesschrei eines kleinen
Tieres im Busch. Er war hier, er war frei, und hinter ihm waren Zerstörung und Tod.
Dann lauschte er wieder wie in einem Traum dem Lied der Liebe von Cassilda, von Camillas
Trauer, Hasturs Zuneigung und Alars Verrat.
Ich könnte jetzt auch zwei gute Sippenangehörige brauchen. Diese alten Schmiedegötter, wer
sind sie? Sie sagen, Sharra kam zu den Feuern. Sie meinten damit nicht nur den Geist des
Feuers.
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